14. Oberelbemarathon (OEM) – wir waren dabei

Am 08. Mai 2011 fanden der OEM und gleichzeitig auch der Lichtenauer Halbmarathon statt. Am Marathon nahmen aus unserer Sektion Peter Anker, Michael Hille und ich teil. Für den Halbmarathon hatte sich Susi Sauer angemeldet. Der Marathon ist dabei für Peter und mich Bestandteil unserer Vorbereitung auf den 7. GORE-TEX Transalpin-Run (TAR) im September zu deren Teilnahme mich Peter „überzeugt“ hat – ein paarweise zu bestreitendes Rennen über acht Etappen mit insgesamt 262 km und über 15.000 Höhenmeter im Aufstieg.

Udo Michael Peter

OberElbeMarathon

Unsere Anmeldungen hatten Susi und ich bereits im Dezember des letzten Jahres getätigt – nur 3 Monate nachdem Susi überhaupt mit dem Laufen begonnen hatte. Natürlich war durch die frühe Anmeldung auch eine gezielte Vorbereitung möglich; so nehmen wir neben den Trainingsläufen zur Motivation auch an der diesjährigen Mittelsächsischen Lauftour teil. Mit jeder Woche, die der Start näher rückte, stieg auch die Anspannung, Vorfreude und Erwartungshaltung. Damit die jeweilige Streckenlänge vorstellbar wurde, hatten wir im Training für Susi schon mal die Strecke des Döbelner Halbmarathon unter die Füße genommen. Ich selbst war zusätzlich einmal mit Peter rund um Waldheim über mehr als 7 Berge sowie auf 30 km im großen Bogen um Hartha und Waldheim unterwegs.

Am Wettkampftag war sonniges Wetter und nach Frühtemperaturen von 8°C waren über 20°C zu erwarten. Also galt es, die Bekleidung entsprechend auszuwählen. Um rechtzeitig am Start zu sein ging es früh los – um 06:00 Uhr war Abfahrt. Danach holten wir Peter ab, der dankenswerter Weise unsere Startunterlagen aus Dresden mit gebracht hatte, und schon waren wir auf der Autobahn. Unsere frühe Ankunft im Zielbereich rund um das Steyer-Stadion bescherte uns einen hervorragenden Parkplatz gleich neben dem Stadion. Dadurch war es uns auch möglich, eine S-Bahn früher in Richtung Start zu nehmen – um diese Zeit natürlich mit Sitzplatz. Susi verließ uns dann in Heidenau – Großsedlitz, von wo sie mein Vati zum Start des Halbmarathons geleitete.

Mit Peter fuhr ich weiter bis nach Königstein. Dank unseres Zeitpolsters konnten wir gemäßigten Schrittes unter Nutzung der öffentlichen Toilette zum Start gehen. Dort war es noch sehr übersichtlich, weshalb wir uns auch ohne weiteres warmen Tee holen konnten. Die Zeit war kurzweilig, denn bei Sprüchen des Moderators und Musik kam keine Langeweile auf. Kurz vor dem Start machten wir uns und unsere Laufrucksäcke endgültig fertig (die Laufrücksäcke sind beim TAR mit genau definierter Mindestausrüstung immer mitzuführen). Endlich kam auch Micha – eskortiert von seinem Vati, der unser Treiben auch für die Nachwelt festhielt.

Dann endlich – der START! Wir waren etwa im Mittelfeld und so dauerte es eine Weile, bis sich das Feld das erste Mal eingerichtet hatte. Aber das war nur von kurzer Dauer, denn die Suche der Läufer nach den Richtzeitläufern mit ihren Luftballons führte zur Rudelbildung. Deshalb war ich bestrebt „zwischen die Fronten“ zu geraten, um mögliche Stürze durch Stolpereien zu vermeiden und auch ein gleichmäßiges Tempo laufen zu können. Ganz im Sinne der Vorbereitung auf den TAR, bei dem wir als „Paar“ zusammen bleiben müssen, ging es dann gemeinsam mit Peter in der Trainingseinheit „Marathon“ vorbei an den uns bekannten Ausblicken in das „Elbi“ und dabei noch oft im Schatten laufend durch Rathen, Wehlen, vorbei an unserer Hütte und Obervogelgesang nach Pirna. Beim Lauf durch die Stadt (ich hatte das Gefühl, wir nehmen jede Gasse mit) merkte ich das erste Mal die Wirkung der Sonne. Aber die Anwesenheit von Micha´s Vati, später auch seiner Frau Heike und seines Sohnes Toni lenkten wunderbar ab. Mit der Durchgangszeit zur Halbzeit (siehe Kasten unten) war ich zufrieden. Aber etwa ab km 23 merkte ich meine Waden. Zwar keinen Krampf, aber das Gefühl, sie werden „härter“. Also hieß es etwas kürzer treten. Peter nutzte diese Gelegenheit, um exklusive Bilder zu schießen. In der Folge holte uns Micha, der die erste Hälfte etwas ruhiger angegangen war, ein. Obwohl es ein Trainingslauf für den TAR war, wollte ich Peter nicht hindern, eine bessere Zeit zu erreichen. Deshalb bat ich ihn, mit Micha weiter zu laufen. Und so zogen sie dahin, während ich mich zur nächsten Verpflegungsstelle schleppte. Dort nahm ich die mitgeführten Traubenzuckertabletten mit Magnesium ein und war bestrebt, wieder in Tritt zu kommen. Das klappte auch immer besser. Ab etwa km 27 hatte ich mich mit einem anderen Läufer zusammen getan und so die folgenden etwa 5 km zurückgelegt. Als er aber nicht mehr konnte oder wollte, galt es, den Weg wieder allein fortzusetzen. Nach einiger Zeit, in welcher sich der Schmerz in den Oberschenkelgelenken immer deutlicher bemerkbar machte, sah ich etwa 400 m vor mir Michas rote Kappe – ein Ziel! Es ist schon erstaunlich, wie das motivierte und Kräfte mobilisierte. Allein das Erreichen „meines“ Ziels dauerte mir vom Kopf her zu lange. Als ich ihn etwa bei km 35 dennoch erreicht hatte und wir uns über unser Befinden ausgetauscht hatten, ging es gemeinsam weiter – mal laufend, mal gehend, mal er weiter vorn, mal ich weiter vorn. Aber so retteten wir uns über die psychologisch anspruchsvollen, weil scheinbar nie endenden Elbwiesen. Der Lauf entlang der Brühlschen Terrassen, vorbei an August dem Starken in einer Pferdekutsche, hin bis zum Ostra-Gehege war nochmal sehr anstrengend, weil wir uns keine Pause gönnten, aber immer voller Vorfreude waren, bald im Ziel zu sein.

Und dann war es doch so weit – kurz vor dem Ziel war Susi da und rief und motivierte und spornte nochmal an! Bereits da wurde ich von den in mir aufsteigenden Glücksgefühlen überwältigt und mir schossen die Freudentränen in die Augen. Aber es galt ja noch die Stadionrunde zu absolvieren – also alle Gefühle unterdrücken und auf den Weg konzentrieren. Micha´s Zielspurt auf den letzten Metern habe ich dann doch verpennt und so konnte ich bereits da meinen Gefühlen freien Lauf lassen! Das war für Micha, der im Ziel von seiner Tochter und deren Freund erwartet wurde, so überraschend, dass er sich ganz besorgt nach meinem Befinden erkundigte.

Bei allen Anstrengungen war ich mir bereits kurz nach dem Zieleinlauf und dem Erhalt der Teilnehmermedaille sicher: „Das mach ich wieder!“ Oder anders gesagt: „Peter, die Seuche hat mich gepackt.“

Nachdem wir unsere Urkunden abgeholt hatten, ließen wir uns noch die im Starterpakt enthaltene Portion Nudeln und das alkoholfreie Weißbier schmecken (dieses Bier schmeckte nach diesem Lauf wirklich), lobten uns alle ob der erbrachten Leistungen gegenseitig, machten noch einige Fotos und uns anschließend auf den Heimweg.

Und hier die Resultate der Teilnehmer aus der Sektion:

Marathon 

1031 Teilnehmer

Halbzeit Endzeit Platz total 

 

Platz AK
Peter Anker 1:55:34 3:58:33 440. 60.
Michael Hille 1:56:34 4:25:28 653. 136.
Udo Seifert 1:55:35 4:25:33 656. 130.
Halbmarathon 

2147 Teilnehmer

Endzeit Platz total 

 

Platz AK
Susi Sauer 2:33:52 h 584. 87.

Berg heil!

Udo Seifert

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